Bewegender Gottesdienst in Oederan
Deutsche und Ukrainer gestalten gemeinsam
Oederan. Tränenreich war der Gottesdienst, den die
evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Oederan am Sonntagvormittag
veranstaltete. Es waren Tränen der Rührung, der Trauer und auch
der Freude. Gefreut hatten sich die Organisatoren und Beteiligten
über die große Anteilnahme. Rund die Hälfte der insgesamt etwa 120
Teilnehmer waren Ukrainer. Sie gestalteten den zweisprachigen
Gottesdienst aktiv mit durch Gesang und Instrumentalstücke. Die
Zuhörer erfuhren auch vom Verein Communitas aus Hainichen, der in
den nächsten Tagen seinen 30. Sattelzug mit Hilfsgütern in die
Ukraine entsendet. Mit Freuden konnte Pfarrerin Cornelia Roßner
dem Verein noch am Sonntagabend mitteilen, dass am Ende des
Gottesdienstes 914 Euro Kollekte für die Hilfstransporte
zusammenkamen. Für viele der Ukrainerinnen und Ukrainer und Kinder
war der Gottesdienst immer wieder ergreifend, vor allem wenn es
wie in der Predigt um den Tod enger Verwandter ging oder wenn
ukrainische Musik den Schmerz in den Herzen ausdrückte. Auch wenn
sie die Texte nicht verstanden, so löste das Gefühl der Trauer,
Hilflosigkeit und Sehnsucht nach Frieden auch bei den deutschen
Gästen Emotionen aus. Nach dem Gottesdienst waren alle zum
gemeinsamen Essen eingeladen mit Kuchen aus deutscher Küche und
kulinarischen Köstlichkeiten aus der ukrainischen. Viele Gespräche
und neue Verbindungen entstanden und auch die Überzeugung, dass
diese Veranstaltung unbedingt wiederholt werden sollte. Denn sie
zeigte - wie auch immer wieder betont wurde - wie viele Ukrainer
bei uns auch im Ehrenamt und in kirchlichen Einrichtungen bestens
integriert sind.