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Insolin für Kinder! *

Spenden aus Hainichen und Dorsten ersparen Kindern in der Ukraine zusätzliche Schmerzen

Hainichener erfahren aus erster Hand von den Luftangriffen auf Spielplatz


Hainichen. Für viele rückt das Geschehen in der Ukraine in immer weitere Ferne, obwohl manche Kriegsschauplätze gerade einmal eine Tagesreise entfernt liegen. Doch bei den Ehrenamtlichen in Hainichen und deren Unterstützern überschlagen sich die Ereignisse.
Alles begann mit einem überraschenden Angebot. Am 23. März eröffnete der ehemalige Dorstener Bürgermeister Lambert Lütkenhorst eine Sonderausstellung im Hainichener Gellertmuseum. Dort traf er auch auf die Hainichener Raminta und Thomas Kretschmann, die er seit über zwei Jahrzehnten kennt und bei den Hilfstransporten des Vereins Communitas unterstützt. 


Auf die Frage, wie sein Dorstener Verein TransSilvania sie unterstützen kann, kam die Antwort prompt: "Wir brauchen Geld für an Diabetes erkrankte Kinder in der Ukraine", erklärte ihm Raminta Kretschmann.  Viele der Eltern seien arbeitslos und könnten sich das Insulin für ihre Kinder nicht leisten. Und tragbare Sensoren zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels würden gerade kleinen Kindern das mehrfache Piksen zur Blutwertmessung ersparen.


Wenige Tage später waren 1000€ aus Dorsten auf dem Spendenkonto des Vereins Communitas und noch einen Tag später in der Ukraine. Die Ärztin Alvina, die nach Kriegsausbruch für mehrere Wochen in Greifendorf gelebt hatte, sendete kurz darauf die ersten Bilder von Kindern mit neuen Diabetes-Sensoren und Medikamenten. Das jüngst der Kinder, denen mit der Spende geholfen werden konnte, ist noch nicht einmal zwei Jahre alt. Mit weiteren Spenden könnten in Kürze noch mehr Medikamente und Sensoren gekauft werden.



Am 2. April konnten die Helfer dann in Rekordzeit den 31. Sattelzug mit Hilfsgütern beladen und in die Ukraine entsenden. Mit an Bord waren 30 Krankenhausbetten. Noch einmal so viele stehen noch im Spendenlager und sollen nach Ostern versendet werden.



Am Sonntagmorgen, dem 6. April, sendete die Ärztin Alvina die ersten schockierenden Bilder vom Angriff auf einen Spielplatz in der Ukraine. "Zu sehen, wie ein Vater sein totes Kind in den Armen hält, ist als Familienvater einfach unerträglich", berichtet Thomas Kretschmann, der die Fotos und Videos direkt auf sein Handy bekam. Wenig später erhielt seine Frau Raminta per Sprachnachricht von Alvina die Anfrage, ob sie einen Teil des für die Diabetes-Kinder gesendeten Geldes auch für die Opfer des Angriffes verwenden dürfe.



In Gesprächen mit der Ärztin Alvina wird klar, wie dramatisch die Situation in der Ukraine weiterhin ist. Während im Zentrum von Kiew das Vorwarnsystem bei Raketen- und Drohnenangriffen etwas mehr Sicherheit bietet, sind andere Regionen der ständigen Gefahr aus der Luft oft chancenlos ausgesetzt. So geschah es auch am Samstagabend auf dem Spielplatz in Krywyj Rih, einer großen Industriestadt im Gebiet Dnipro 60 Kilometer von der Frontlinie in der Ukraine entfernt.



Die Mitstreiter des Vereins Communitas wollen und werden sich weiter engagieren. "Wir sind froh, dass es noch immer viele Menschen gibt, denen die Not in der Ukraine nicht gleichgültig ist und die uns daher oft schon seit Jahren unterstützen. Der Krieg sollte nie zur Selbstverständlichkeit werden. Immerhin  liegt der Spielplatz, auf dem so viele Kinder und Erwachsene starben, gerade einmal 1700 Kilometer von uns entfernt.
Wer den Verein Communitas und dessen Projekte unterstützen möchte, kann mit Geld- und Sachspenden helfen.



Spendenannahme: Spenden werden wochentags von 9-17 Uhr und samstags 9-11 Uhr im Spendenlager bei der Hainichener Firma Naturbrennstoffe Kretschmann, Friedrich-Gottlob-Keller-Siedlung 27a, angenommen. Geldspenden können im Lager gegen Quittung abgegeben oder auf das Spendenkonto des Vereins Communitas bei der Sparkasse Mittelsachsen, IBAN DE54 8705 2000 3330 0100 01, überwiesen werden. Weitere Informationen gibt es unter www.Communitas-Hainichen.de im Internet oder telefonisch unter 037207-655687 bei der Firma Naturbrennstoffe.