15. August 2024
Hilfstransport passiert nach bangen Stunden die ukrainische Grenze
Hilfstransport passiert nach bangen Stunden die ukrainische Grenze
Hainichen. Vor gerade einmal 10 Tagen wurde in Hainichen der Entschluss gefasst, einen weiteren Hilfstransport in die Ukraine zu schicken. Und das ohne jeglichen finanziellen Puffer. Am Montag wurden die rund 14,5 Tonnen Sachspenden verladen und bereits 40 Stunden später passierte der Sattelzug nach bangen Stunden die polnisch-ukrainische Grenze.
Es war der 26. Sattelzug, den der Verein Communitas letzten Montag von Hainichen aus auf die Reise quer durch Polen in die Ukraine schickte. Zuvor war der letzte im April gestartet und danach hatten die Hainichener einen Überseecontainer auf ihrem Gelände stehen, der durch die WeltBeweger Chemnitz mit medizinischem Gerät, Nähmaschinen und vielen mehr bestückt und nach Tansania geschickt wurde. "Es wird nie langweilig bei uns. Aber nach dem kurzfristigen Entschluss zu einem weiteren Transport hatten wir schon Sorge, ob wir die 1600 Euro für Diesel und Fahrer zusammenbekommen würden", schildert Communitas-Projektleiter Thomas Kretschmann die Ausgangssituation. Doch die Unterstützer hätten wieder einmal schnell und unkompliziert geholfen.
Binnen eines Tages nach dem ersten Presse-Bericht über den geplanten Transport waren die ersten 200 Euro eingetroffen. Und dann kam ein überraschender Anruf des Mittweidaer Oberbürgermeisters Ralf Schreiber. "Er fragte mich, wie viel Geld noch fehle. Und als ich ihm die Summe 1400 Euro nannte antwortete er, dass auch Spenden für die Ukraine in der Stadtverwaltung eingehen. Mit diesen würde ein Krankenhaus in Kiew unterstützt und darüber hinaus könne auch das fehlende Geld für den Transport übernommen werden.
Es war nicht der einzige Glücksfall im Zusammenhang mit dem kurzfristig geplanten Hilfstransport. Das Krankenhaus Freiberg stellte unbürokratisch drei Krankenhausbetten zur Verfügung. Und viele Bürger brachten in letzter Minute noch Hilfsgüter im Spendenlager bei der Firma Naturbrennstoffe vorbei.
Die wohl kurioseste Spende kam von dem Mittweidaer Unternehmen Schacherhaus. Geschäftsführer Peter Großer hatte im Rahmen einer Lagerauflösung mehr als 1000 Katzen- und Hundebetten übernommen und kostenlos für die Hilfstransporte angeboten. "Ich musste natürlich erst einmal Rücksprache mit den Helfern in der Ukraine halten. Denn Katzenbetten sind schon eine sehr außergewöhnliche Spende", so Kretschmann. Doch die Antwort kam prompt. Die Betten werden dringend gebraucht für Katzen und kleine Hunde, die aus den umkämpften und besetzen Gebieten gerettet werden. Viele mussten bei der Flucht ihrer Herrchen zurückbleiben. Am Montag wurden vorerst rund 400 Katzenbetten verladen. Der Rest steht noch auf Lager für weitere Transporte. Auch Tierheime und Tierschutzvereine in Sachsen können sich in Hainichen melden. "In Absprache mit Peter Großer wollen wir auch hiesige Einrichtungen mit kostenlosen Betten unterstützen", erklärt Kretschmann, der am Mittwochabend die erlösende Nachricht bekam, dass der Lkw die ukrainische Grenze passiert hat.
Anfangs hätten die polnischen Grenzbeamten die Papiere nicht akzeptiert. "Leider sind so wie in Deutschland auch in Polen Menschen mit der aktuellen eigenen Situation unzufrieden und haben eine ablehnende Haltung zur Unterstützung der Ukraine. Die bangen Stunden am Mittwochabend waren daher nicht der erste Vorfall dieser Art", schildert Kretschmann. Schließlich konnten der ukrainische Fahrer und der per Telefon zugeschaltete Leiter der ukrainischen Empfänger-Organisation "Youth With A Mission" die Grenzbeamten überzeugen, den Hilfstransport passieren zu laden. Schon dieses Wochenende soll mit der Verteilung der Sachspenden begonnen werden. Vieles wird vom Zwischenlager in Lutsk in der Westukraine auf kleinere Fahrzeuge verteilt und in die von Russland besetzten oder noch umkämpften Gebiete gebracht.
Für den nächsten Hilfstransport werden dringend Katzen- und Hundefutter mit Haltbarkeit bis mindestens Ende Oktober sowie Federbetten, Federkernmatratzen, Rollstühle, Gehhilfen, Schlafsäcke, Hygieneartikel, Toilettenpapier, Reinigungstücher und warme Kleidung benötigt. Gern können sich auch Unternehmen melden und als Spende oder zum Sonderpreis geeignete Ware anbieten.
Spendenannahme: Spenden werden wochentags von 9-17 Uhr und samstags 9-11 Uhr im Spendenlager bei der Hainichener Firma Naturbrennstoffe Kretschmann, Friedrich-Gottlob-Keller-Siedlung 27a, angenommen.
Geldspenden können im Lager gegen Quittung abgegeben oder auf das Spendenkonto des Vereins Communitas bei der Sparkasse Mittelsachsen, IBAN DE54 8705 2000 3330 0100 01, überwiesen werden. Weitere Informationen gibt es unter www.Communitas-Hainichen.de im Internet.
Stadt Mittweida und Unternehmen helfen kurzfristig - Auch mit Kuriosem
Hainichen. Vor gerade einmal 10 Tagen wurde in Hainichen der Entschluss gefasst, einen weiteren Hilfstransport in die Ukraine zu schicken. Und das ohne jeglichen finanziellen Puffer. Am Montag wurden die rund 14,5 Tonnen Sachspenden verladen und bereits 40 Stunden später passierte der Sattelzug nach bangen Stunden die polnisch-ukrainische Grenze.
Es war der 26. Sattelzug, den der Verein Communitas letzten Montag von Hainichen aus auf die Reise quer durch Polen in die Ukraine schickte. Zuvor war der letzte im April gestartet und danach hatten die Hainichener einen Überseecontainer auf ihrem Gelände stehen, der durch die WeltBeweger Chemnitz mit medizinischem Gerät, Nähmaschinen und vielen mehr bestückt und nach Tansania geschickt wurde. "Es wird nie langweilig bei uns. Aber nach dem kurzfristigen Entschluss zu einem weiteren Transport hatten wir schon Sorge, ob wir die 1600 Euro für Diesel und Fahrer zusammenbekommen würden", schildert Communitas-Projektleiter Thomas Kretschmann die Ausgangssituation. Doch die Unterstützer hätten wieder einmal schnell und unkompliziert geholfen.
Binnen eines Tages nach dem ersten Presse-Bericht über den geplanten Transport waren die ersten 200 Euro eingetroffen. Und dann kam ein überraschender Anruf des Mittweidaer Oberbürgermeisters Ralf Schreiber. "Er fragte mich, wie viel Geld noch fehle. Und als ich ihm die Summe 1400 Euro nannte antwortete er, dass auch Spenden für die Ukraine in der Stadtverwaltung eingehen. Mit diesen würde ein Krankenhaus in Kiew unterstützt und darüber hinaus könne auch das fehlende Geld für den Transport übernommen werden.
Es war nicht der einzige Glücksfall im Zusammenhang mit dem kurzfristig geplanten Hilfstransport. Das Krankenhaus Freiberg stellte unbürokratisch drei Krankenhausbetten zur Verfügung. Und viele Bürger brachten in letzter Minute noch Hilfsgüter im Spendenlager bei der Firma Naturbrennstoffe vorbei.
Die wohl kurioseste Spende kam von dem Mittweidaer Unternehmen Schacherhaus. Geschäftsführer Peter Großer hatte im Rahmen einer Lagerauflösung mehr als 1000 Katzen- und Hundebetten übernommen und kostenlos für die Hilfstransporte angeboten. "Ich musste natürlich erst einmal Rücksprache mit den Helfern in der Ukraine halten. Denn Katzenbetten sind schon eine sehr außergewöhnliche Spende", so Kretschmann. Doch die Antwort kam prompt. Die Betten werden dringend gebraucht für Katzen und kleine Hunde, die aus den umkämpften und besetzen Gebieten gerettet werden. Viele mussten bei der Flucht ihrer Herrchen zurückbleiben. Am Montag wurden vorerst rund 400 Katzenbetten verladen. Der Rest steht noch auf Lager für weitere Transporte. Auch Tierheime und Tierschutzvereine in Sachsen können sich in Hainichen melden. "In Absprache mit Peter Großer wollen wir auch hiesige Einrichtungen mit kostenlosen Betten unterstützen", erklärt Kretschmann, der am Mittwochabend die erlösende Nachricht bekam, dass der Lkw die ukrainische Grenze passiert hat.
Anfangs hätten die polnischen Grenzbeamten die Papiere nicht akzeptiert. "Leider sind so wie in Deutschland auch in Polen Menschen mit der aktuellen eigenen Situation unzufrieden und haben eine ablehnende Haltung zur Unterstützung der Ukraine. Die bangen Stunden am Mittwochabend waren daher nicht der erste Vorfall dieser Art", schildert Kretschmann. Schließlich konnten der ukrainische Fahrer und der per Telefon zugeschaltete Leiter der ukrainischen Empfänger-Organisation "Youth With A Mission" die Grenzbeamten überzeugen, den Hilfstransport passieren zu laden. Schon dieses Wochenende soll mit der Verteilung der Sachspenden begonnen werden. Vieles wird vom Zwischenlager in Lutsk in der Westukraine auf kleinere Fahrzeuge verteilt und in die von Russland besetzten oder noch umkämpften Gebiete gebracht.
Für den nächsten Hilfstransport werden dringend Katzen- und Hundefutter mit Haltbarkeit bis mindestens Ende Oktober sowie Federbetten, Federkernmatratzen, Rollstühle, Gehhilfen, Schlafsäcke, Hygieneartikel, Toilettenpapier, Reinigungstücher und warme Kleidung benötigt. Gern können sich auch Unternehmen melden und als Spende oder zum Sonderpreis geeignete Ware anbieten.
Spendenannahme: Spenden werden wochentags von 9-17 Uhr und samstags 9-11 Uhr im Spendenlager bei der Hainichener Firma Naturbrennstoffe Kretschmann, Friedrich-Gottlob-Keller-Siedlung 27a, angenommen.
Geldspenden können im Lager gegen Quittung abgegeben oder auf das Spendenkonto des Vereins Communitas bei der Sparkasse Mittelsachsen, IBAN DE54 8705 2000 3330 0100 01, überwiesen werden. Weitere Informationen gibt es unter www.Communitas-Hainichen.de im Internet.